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Gelebter Widerstand!



Gelebter Widerstand feat. Protest-Popkultur...

Es gibt Hoffnung, die stetig steigende Anzahl protestierender Menschen für das Klima, auf den Strassen und Plätzen in den Metropolen der Welt, stimmt zuversichtlich. Hoffnung alleine jedoch, ist weder eine Lösung noch eine Antwort. Das Feuer ist entfacht, nun gilt es die Bewegung am Leben zu erhalten und zu festigen. Sie darf nicht politisch vereinnahmt und instrumentalisiert werden, ansonsten wird sie so enden wie alle anderen Bewegungen die sich auf einen parteipolitischen und parlamentarischen Spiessrutenlauf eingelassen haben. Negativbeispiele gibt es zur Genüge, aber nicht ein einziges positives will mir im Moment einfallen, alle wurden sie vom System wieder eingefangen. Die Politik ist ein Teil des vorherrschenden Systems und ferngesteuerte, legalisierte Korruption, sie ist eines der Hauptprobleme die wir haben. Sich auf diesen Nonsens einzulassen ist unsinnig, es ist Energie- und Zeitverschwendung in Reinkultur. Oder wie Albert Einstein einst sagte: «Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.»

Auch wenn es noch so verlockend erscheint, kann man nur dringlichst davon abraten, sich zu einem weiteren Element des Status Quo machen zu lassen, sei es in der Schweiz oder anderswo. Der Verlockung, z.B. einer direkten «Hochglanzscheindemokratie» wie sie die Schweiz kennt, zu widerstehen, ist definitiv nicht einfach. Ausser man nähert sich dem Ganzen mit einer analytischen Herangehensweise, seziert und zerlegt dieses System in seine Einzelteile und wühlt in seinen Exkrementen.

Tut man dies, wird man sehr bald feststellen, dass sich nicht zufällig in all den Jahren sogenannter direkter Herrschaft des Volkes, nichts grundlegendes verändert hat. Dass das angeblich politisch mündige Volk grundsätzlich immer gegen seine eigenen Interessen stimmt und seit Jahrzehnten in gebückter Haltung verharrend, meint aufrecht zu stehen. Will man die längst überfälligen und notwendigen Veränderungen innerhalb dieses Systems herbei führen, stösst man politisch und ökonomisch an imaginäre Glaswände. Das System und seine Strukturen sind stabil, die marktradikale Grundrichtung ist politisch nahezu unantastbar und die Debatten sind von Ängsten gesteuert. In der hochgepriesenen Stabilität des «Alpen-Disneyland», manifestiert sich der betonierte Status Quo, ein Luftschutzbunker für Eliten, eines der Reduits des globalen Wirtschafts- und Finanzfaschismus. Rote Pillen sind auch in der Schweiz Mangelware und wenn, meist nur als billige Nachahmer «Merchandising-Produkte» erhältlich. Die Blauen hingegen, gibt es in hoher Qualität und im Überfluss mit «Swissness-Label».

Die direkte Demokratie ist genauso ein PR-Gag wie die «Swissness» und genauso ein PR-Gag droht diese Bewegung zu werden, wenn sie den Verlockungen des Systems nicht zu widerstehen vermag.

Eine weitere Verlockung stellt die «Klima-Ablenkungsdebatte» dar und sich auf sie zu beschränken. Sie kann und darf nur der Stein sein, der die Lawine des Widerstands ins Rollen bringt. Die «Klimadebatte» als solche ist bereits zu vergiftet, mit falschen Inhalten besetzt, zudem politisch und wissenschaftlich instrumentalisiert bis zum abwinken. Von bezahlten «Carbon-Cops» der Industrie, über Klimamodelle in allen Farben und Formen in der Endlosschlaufe, bis zu Klimazertifikaten bleibt uns nichts erspart. Inklusive dem Gegenteil und dem Gegenteil vom Gegenteil. Dass wir aber dabei sind, unsere natürlichen Lebensgrundlagen auf verschiedenen Ebenen, in atemberaubender Geschwindigkeit zu vergiften und zu zerstören, fällt nahezu unreflektiert unter den Roulettetisch des globalen Finanzcasinos. Deshalb müssen die Notwendigkeit weltweiter sozialer Gerechtigkeit, einer multipolaren Welt, zukunftsfähiger Gesellschaften auf Augenhöhe und die damit einhergehende Abkehr vom Pyramiden-System, zwingend Teil der zu führenden Debatte sein. Wenn die Würde des Menschen unantastbar ist und alle ein Recht auf Leben haben, beinhaltet schon allein diese Aussage genügend Forderungen, die das Potential haben einen globalen Widerstand zu erzeugen, wie ihn die Menschheit noch nie gesehen hat. Der Klimawandel kann und darf nur ein begleitender Teil der ganzen Debatte sein, ein Nebenschauplatz. Ansonsten werden wir einmal mehr das wesentliche aus den Augen verlieren und in Gefahr laufen, die Agenda der momentanen Besitzer des Gefängnisplaneten zu unterstützen und sie um ein paar weitere Tools zu bereichern.

Wenn 200 Millionen Menschen in Indien für soziale Gerechtigkeit demonstrieren und streiken, dieses Grossereignis medial unter den Clubtisch der Nachrichtenagenturen fällt, aber Tausende für das Klima demonstrierende medial ausgeschlachtet werden, sehe ich den PR-Gag mit dem Zaunpfahl winken.

Wir müssen den Ort, den Zeitpunkt und die Inhalte der Auseinandersetzung bestimmen lernen, ansonsten sehe ich der Instrumentalisierung und Vermarktung dieser Bewegung entgegen. Die Merchandising-Produkte sind wohl schon in Bearbeitung, die mediale Ausschlachtung läuft bereits und die politische Sackgasse ist Teil des bestehenden Systems. Soll der Traum einer besseren Welt Wirklichkeit werden und nicht in einem weiteren Albtraum(a) enden, muss diese Bewegung zur (R)Evolution bereit sein. Die stetige Emanzipation, der Wunsch nach weltweiter sozialer Gerechtigkeit und der Wille zur Macht über die Mächtigen dieser Welt, müssen die Grundlagen dieser Bewegung sein, soll sie nicht zum scheitern verurteilt sein. Einmal Star und zurück ist keine Option, allzu viele Versuche haben wir nicht mehr und die Gelegenheit wird nicht besser. Die Digitalisierung des Gefängnisplaneten schreitet täglich exponentiell voran, was gleichbedeutend ist, mit der Vervollständigung der digitalen schwedischen Gardinen im öffentlichen und privaten Raum.

Um diesen Entwicklungen entschieden entgegen treten zu können, benötigen wir dringend mehr als «nur» eine Klimadebatte. Wir benötigen neben einem Widerstand auf mehreren Ebenen, konkrete Lösungen und deren Umsetzung, unabhängig von politischen «Scheindebatten». Die mögliche Lösung, liegt in einem auf den verfügbaren Ressourcen und Rohstoffen basierendem System, der nachhaltigen zukunftsfähigen Verwaltung und der gerechten Verteilung. Keine Steuer und kein Preisschild wird helfen grundsätzliche Systemfehler zu beheben, es bedarf eines grundsätzlichen Umdenkens. Die Nischenbewirtschaftung und das Konkurrenzdenken zum eigenen Vorteil, muss zwingend einer auf Kooperation basierenden Open-Source-Gesellschaft weichen. Es ist an der Zeit, dass die Dinosaurier endgültig aussterben. Seien es überdimensionierte Staatsgebilde und andere Wirtschaftskonstrukte, mit ihren aufgeblähten Bürokratieapparaten mit Eigenleben, oder Megakonzerne welche mit ihrer generierten Machtfülle automatisch diktatorisches Gebaren annehmen. Das TINA-Denken (There is no alternative) ist die Scheuklappe die es zu entfernen gilt. Da sind genug mögliche Alternativen zu diesem, die natürlichen Lebensgrundlagen zerstörenden, die Welt mit einer kolossalen Blutspur überziehenden, seine eigenen Kinder fressenden Monster namens Kapitalismus.

Es gilt, ausdauernd und beharrlich zu sein, die richtigen Fragen zu stellen, um die längst überfälligen Antworten zu erzwingen und sich nicht mehr mit Scheinlösungen zufrieden zu geben. Es gilt, sich zu solidarisieren und zu vernetzen. Jedoch nicht nur mit den für das Klima streikenden und protestierenden, sondern auch mit den «Gilets jaune» in Frankreich, den Protestbewegungen in Indien, oder wo auch immer sie stattfinden auf dieser Welt. Solange sie nicht politisch korrumpiert und geheimdienstlich unterwandert sind oder anderen niederen Zwecken dienen. Es gilt sich mit den sogenannt Randständigen und mit allen «Lohnsklaven» dieses Systems zu solidarisieren. Auch Bauern im Iran, Obdachlose in den USA, Mütter in Afrika, Jugendliche in China oder 1 Euro-Jobber in Deutschland müssen sich angesprochen und vertreten sehen, sich mit dieser Bewegung identifizieren können. Seid mutig und kreativ, uns allen gehört die Zukunft, uns allen gehört die Welt, zu gleichen Teilen.

«Freiheit steigt nicht zu einem Volk herab, ein Volk muss sich zur Freiheit erheben.» Charles Caleb Colton

Der Sieg ist unser, atmet!

M.K.X.

Anmerkung der Redaktion: Der Einfachheit halber wird vom Autor im gesamten Text die männliche Form verwendet; die weibliche Form und die daraus resultierenden Auswirkungen sind selbstverständlich eingeschlossen.

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Globalisierung ist das Wort für den Imperialismus des 21. Jahrhunderts. Die Globalisierung des Kapitals und die daraus resultierenden Auswirkungen haben unterdessen ein unerträgliches Mass an Obszönität erreicht, es ist Zeit für einen globalisierten Widerstand.   ★

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